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Gypsy-Jazz-Effekt für deine Örgeli-Begleitung

Mehr als die Hälfte der Wirkung von Musik machen Rhythmus und Begleitung aus. Sie entscheiden, ob das Stück durch Druck, Spannung und Überraschung unter die Haut geht, oder ob es langweilig wirkt. Passen Rhythmus und Begleitung nicht, rettet auch akrobatische Fingerfertigkeit nichts.

Lernen von anderen Musikstilen

Einen fantastischen Sound erzeugt die Gitarren-Begleitung im «Gypsy Jazz». Auch wenn dir «Gypsy Jazz» nichts sagen sollte, kennst du sicher den typischen Sound. Hier ein Beispiel:

Der Trick

Achte im Beispiel oben auf die Begleitung der Gitarre. Sie folgt einem simplen, extrem wirkungsvollen Muster. Der Grundschlag wird breit und lange gespielt, der Nachschlag super spitz und markant. Wie das geht, wird im Video unten eindrucksvoll gezeigt (nach ein paar Intro-Akkorden). Es reicht, wenn du die erste Minute schaust:

Und jetzt auf dem Schwyzerörgeli

Das Muster: Grundschlag breit und lange – Nachschlag spitz und markant. Der Grundschlag ist dann, wenn du den «tiefen» Bass spielst, der Nachschlag, wenn du den «hohen» Bass (Akkordbass) spielst. Auf dem Grundschlag hältst du den Begleitakkord mit wenig Balgdruck aus. Auf den Nachschlag maximierst du den Balgdruck und spielst den gleichen Akkord super spitz und markant.

Machst du es zum ersten Mal, wird es dir komisch vorkommen und vielleicht noch nicht überzeugend wirken. Ich habe Stunden geübt, bis ich zufrieden war.

Ich nutze den Effekt gerne beim Begleiten von Schottisch oder Fox (im 3/4-Takt beschränke ich mich in der Regel auf Schlag zwei und drei).

Der Vergleich

Hier habe ich den Beginn eines Schottisch zweimal aufgenommen. Zuerst mit «gerader» Begleitung, ab Minute 0:12 mit «Gypsy Sound». Hörst und spürst du den Unterschied?

Die Harmonie–Parkscheibe hilft

  • beim Heraussuchen von Akkorden fürs Begleiten
  • beim Transponieren von Akkorden
  • beim Komponieren