Notenalbum Schmid-Buebe

Echte Ohrwürmer: Ein Notenband mit 18 bekannten Schmid-Buebe-Stücken

Die legendären Schmid-Buebe haben in den 1970er Jahren einen regelrechten Schwyzerörgeli-Boom ausgelöst. Ihr einzigartiger Sound und ihre neuartigen Kompositionen begeisterten ein breites Publikum und prägten eine ganze Generation von Musikern.
Stefan Bühler, selbst ein bekannter Schwyzerörgeler, hat sich intensiv mit der Musik der Schmid-Buebe auseinandergesetzt und nun einen Notenband mit 18 ihrer bekanntesten Stücken herausgebracht. Im folgenden Interview spricht er über seine persönlichen Erfahrungen mit den Schmid-Buebe, ihre musikalische Kreativität und die Bedeutung ihrer Musik für die heutige Volksmusik.

Stefan Bühler am Notenschreiben.
Der Schwyzerörgeli-Profi Stefan Bühler hat einen Notenband mit 18 Kompositionen der Schmid-Buebe herausgebracht.

Hanspeter Ulrich: Die Schmid-Buebe haben in 1970er Jahren einen enormen Schwyzerörgeli-Boom ausgelöst. Warum?
Stefan Bühler: Sicher einmal, weil alle sehr jung waren – so zum Beispiel am ersten eidgenössischen Volksmusikfest 1971 in Sargans. Und dann hatte jeder seinen eigenen musikalischen Stil, in dem auch komponiert wurde. Schliesslich waren sie frei, weil sie niemandem nacheiferten.

Was war das Erfolgsrezept der Schmid-Buebe? Wie würdest du den einzigartigen Sound der Schmid-Buebe beschreiben?
Stefan Bühler: Sie haben für die damalige Zeit auch neue, moderne Musik komponiert. Neuartige Märsche, Gody Schmid mit seinen Fox – Res Schmid, der Virtuose und Kurt Schmid, der mit seinen zweiten Stimmen auffiel.
Dazu kommt, dass sie lange Zeit unterschiedliche Örgeli-Marken gespielt haben, was dem Ganzen die Würze gab. 

Wie hat die Musik der Schmid-Buebe deine Musik geprägt?
Stefan Bühler: Sie waren zu der Zeit meine Motivatoren. Ich hatte mir ihre LPs unzählige Stunden angehört und selbst probiert, etwas zu lernen. Mit Gody Schmid war ich schon während meiner Schulzeit in Kontakt. Er hatte mir oft Kassetten gesendet, damit ich seine Kompositionen einfacher lernen konnte.

Schmid-Buebe, aus dem Fotoarchiv von Stefan Bühler:

Welches ist dein Lieblingsstück der Schmid-Buebe und warum?
Stefan Bühler: Da gibt es nicht nur eines, aber sicher gehört der Schottisch von Gody «Recherswil Eidg. Festsieger 82» dazu. Ich spiele ihn heute noch – der hat einfach Schmiss. Richtige Quartett-Musik, erste und zweite Stimme und Begleitung, sowie Ruedi mit «Klass am Bass».

Was können wir heute noch von der Musik der Schmid-Buebe lernen?
Stefan Bühler: Den «Drive» und das Zusammenspiel. Und natürlich viele Schmid-Buebe-Kompositionen, die ins Repertoire gehören – echte Ohrwürmer von Gody, Res und Kurt. Selbstverständlich haben sie auch fremde Kompositionen top interpretiert.

Gibt es eine Anekdote oder eine interessante Geschichte über die Schmid-Buebe, die du mit uns teilen kannst?
Stefan Bühler: Ich habe beim Schreiben des Notenbands vereinzelt gefragt, warum die Titel diese Namen tragen. So auch beim Titel «Uf alte Pneu». Da sagte mir Res, dass sie zu Josias Jenny nach Aarberg wollten und wegen Schneeglätte von der Strasse abgekommen seien.

Das «Basis-Lager» der Schmid-Buebe-Artikel sei bei dir im Musikraum. Wie ist das gemeint?
Stefan Bühler: Res Schmid hat es «Basis-Lager» genannt. Denn es hat alle Tonträger der Schmid-Buebe, LPs und Singles. Und natürlich jegliche Werbekleber, T-Shirts und Fotoalben. Auch unzählige live Aufnahmen aus den Siebzigerjahren.

Kürzlich hast du einen Notenband (Griffschrift) mit 18 Kompositionen von Gody, Kurt und Res Schmid herausgegeben. Darin auch viele Bilder aus der aktiven Schmid-Buebe-Zeit. Wie ist es dazu gekommen?
Stefan Bühler: Ich hatte vor rund drei Jahren einen Notenband mit zwanzig Komponisten gemacht. Auf dem Band ist auch ein Titel von Res Schmid, die erste und zweite Stimme im absoluten Original, von Res kontrolliert. Beim Kaffee mit Res Schmid kam ich mit der Idee, einen ganzen Band mit Schmid-Buebe-Titeln zu schreiben. Alle drei waren sofort dabei.

Notenband mit 18 Stücken der Schmid-Buebe (Griffschrift für Schwyzerörgeli).

Nach welchen Kriterien wurden die Stücke ausgewählt?
Stefan Bühler: Es ist ein kleiner Teil Ihrer Hits und markante Titel, so richtig im Schmid-Buebe-Sound.

Für wen ist dieser Notenband geeignet? Und wo kann er bezogen werden?
Stefan Bühler: Für Leute, die Schmid-Buebe-Stücke nicht rein nach Gehör lernen möchten, sind die Noten (Griffschrift für Schwyzerörgeli) eine gute Hilfe. Zudem gibt es alle Titel als MP3-Dateien, die Stimmen getrennt aufgespielt. Bezug ist über meine Website möglich.

Wie bist du vorgegangen, um die Noten möglichst originalgetreu zu schreiben?
Stefan Bühler: Res und Kurt haben mir alle Titel einzeln aufgespielt, was mir das Schreiben massiv vereinfacht hat. Godys Kompositionen habe ich geschrieben und ihm die Musik per E-Mail zur Kontrolle gesendet, bis alles top war. Zusätzlich habe ich zur Kontrolle Takt für Takt mit dem Original von der Langspielplatte verglichen. 

Auf der Titelseite steht «Band 1». Ist das eine versteckte Ankündigung für «Band 2»?
Stefan Bühler: Zurzeit ist keines im Köcher, aber zur Sicherheit mache ich immer Band 1, man weiss ja nie…

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