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Stefan Bühler. Schwyzerörgeler aus Seftigen.

Stefan Bühler, der Örgeli-Profi mit Rundum-Service

Hanspeter Ulrich: Du bist seit Jahrzehnten als Schwyzerörgeli-Profi unterwegs. Was sind heute deine Dienstleistungen?
Stefan Bühler: Alle 14 Tage im Wechsel bin ich im Rinderbach und Lyss am Unterrichten. Im Wallis einmal pro Monat. Wegen anfallender Reparaturarbeiten und dem Notenschreibservice ist in Seftigen der Unterricht reduziert.

Occasion und neue Schwyzerörgeli bei Stefan Bühler in der Werkstatt in Seftigen.

Hanspeter Ulrich: Was sind denn die häufigsten Reparaturarbeiten? Gibt es typische Schwachstellen am Örgeli?
Stefan Bühler: Die häufigsten Arbeiten sind Stimmbrüche. Typische Schwachstellen sind in der AS-Dur die kleinsten C-Stimmen. Zusätzlich Knöpfe, die wegfallen, oder Stimmenventile, die ausgewechselt werden müssen, dass man das Örgeli wieder stimmen kann.

Zwei Schwyzerörgelis auseinander genommen. Etwa zum Ersetzen der Ventile oder zum Reinigen der Stimmen.

Hanspeter Ulrich: Zum Notenschreiben. Du schreibst nicht bloss deine Musik, auch Stücke anderer Komponisten. Ganze Notenhefter entstehen aus deiner Feder. Du bietest Noten im «Griffsystem» und als «Grifftabelle» an. Was ist der Unterschied?
Stefan Bühler: Das Noten-Griffsystem ist taktisch geschrieben und bei den Grifftabellen sieht man die entsprechenden Knöpfe, die man drücken muss. Auf Wunsch wird alles in die Violin-Noten umgewandelt. Alle Titel, die ich schreibe, egal in welchen Systemen, sind in Original-Örgelimusik aufgespielt.

Hanspeter Ulrich: Was denkst du über Noten im Violinschlüssel?
Stefan Bühler: Wie bereits erwähnt, mache ich das auf Wunsch. Zum Beispiel 15 Titel in Noten-Griffsystem und diese dann auch im Violinsystem im gleichen Band.

Hanspeter Ulrich: Und trotzdem wollen die Mehrheit meiner Schülerinnen und Schüler von den Noten wegkommen. Wie erklärst du das?
Stefan Bühler: Das wäre auch mein Wunsch, von Noten wegzukommen. Diese Methode ist nur sinnvoll, wenn der Schüler die Melodie pfeifen oder singen kann, somit die Melodie auch in Hirn verankert ist (100-mal hören!).

Hanspeter Ulrich: Zum Schluss: Basierend auf deiner jahrzehntelangen Erfahrung als Örgelilehrer: Welche Tipps hast du fürs Üben, fürs Weiterkommen, für noch mehr Spass am Örgeli?
Stefan Bühler: Wie ich bereits erwähnt habe, das Auswendiglernen der Melodie. Diese nur abschnittweise lernen, bis dieser Abschnitt auch auswendig im Kopf ist. Üben heisst für mich nicht spielen. Üben mit stark reduzierter Geschwindigkeit, um die Genauigkeit und Treffsicherheit zu erreichen. Beim schnellen Üben schleichen sich viele Fehler ein.

Über Stefan Bühler

Stefan Bühler
Stefan Bühler

Beruf: Schreiner/Unterricht & Reparaturen, seit 2003 selbständig

Geschäftsadresse:
Dorfstrasse 33
3662 Seftigen

www.stefan-buehler.ch

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