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Aufbau des Dominantseptakkords.

Septime-Akkord: Spannung und Auflösung

Der Dominantseptakkord – häufig auch als «Septime», «Siebner» oder «Sept» bezeichnet – ist eine Erweiterung des gängigen Dur-Akkords. In vielen Ländlermusikstücken wird nach der Tonika (Tonart des Teiles) auf den Dominantseptakkord gewechselt. Der Dominantseptakkord zieht musikalisch wieder zurück auf die Tonika (Tonart des Teiles), was zu einer wunderbaren Abwechslung zwischen Spannung und Auflösung führt.

Beispiel 1: «üblich», am Beispiel von Ab-Dur
  • Teil beginnt mit Ab-Dur (Bass 6 auf dem Schwyzerörgeli).
  • Der erste Harmonie-Wechsel findet nach Eb-Dur statt (Bass 5 auf dem Schwyzerörgeli).
  • Eb-Dur kann nun als «Dominantseptakkord» (Eb7) gespielt werden.
Beispiel 2: «verkehrt», am Beispiel von Eb7 > Ab-Dur
  • Teil beginnt direkt mit dem Dominantseptakkord, häufig als «verkehrt» bezeichnet. Zum Beispiel Eb7 (Bass 5 auf dem Schwyzerörgeli).
  • Der erste Harmonie-Wechsel findet nach Ab-Dur statt (Bass 6 auf dem Schwyzerörgeli).

Die Theorie dazu

In der «Stufentheorie» wird die Stufe V in der Schweizer Volksmusik häufig als Dominantseptakkord gespielt. Eine kleine Erklärung der Stufentheorie findest du in diesem PDF. Und in der «Funktionstheorie» wird die «Dominante» häufig als Dominantseptakkord gespielt. Dies, weil die «kleine Septime» als Bestandteil des Akkords zur «Tonika» (Tonart des Teiles) drängt.

Aufbau Dominantseptakkord

Um aus einem normalen Dur-Akkord einen Dominantseptakkord zu machen, zählst du vom höchsten Ton des Dur-Akkords nochmals drei Halbtöne nach oben und nimmst diesen Ton einfach dazu («Ton 4» in der Grafik unten). Wichtig ist dabei, dass du den Akkord zum Heraussuchen in der «Grundstellung» spielst, als tiefsten Ton also den Grundton (Tonart) drückst. Jetzt hast du insgesamt vier Töne. Ein kompletter Dominantseptakkord ist nämlich ein Vierklang! Ich selbst spiele diese Vierklänge. Es gibt jedoch viele Örgelerinnen und Örgeler, die lieber bei drei Tönen bleiben. Möchtest du dies, lässt du am besten die Quinte («Ton 3» in der Grafik unten) weg. Denn die Quinte hat keinen grossen Einfluss auf die «Aussage» eines Akkords.

Schritt-für-Schritt

Nehmen wir ein Praxisbeispiel – suchen wir gemeinsam den vollständigen Akkord Eb7:
Suche zuerst den Ton Eb auf dem Örgeli. Tipp: Bass 5 von unten gezählt ist ein Eb. Drücke den Bass und suche den gleichen Ton auf der Melodieseite, er Ton wird zu «Ton 1», siehe Grafik unten. Von diesem Ton zählst du vier Halbtöne nach oben, was den «Ton 2» des Akkords ergibt. Von «Ton 2» zählst du drei Halbtöne nach oben, was den «Ton 3» des Akkords gibt. Und nun folgt noch die «kleine Septime» (vom Grundton aus gemessen): Zähle nochmals drei Halbtöne nach oben, um «Ton 4» des Akkords zu erhalten.

Der «Ton 4» (10 Halbtöne höher als der Grundton) macht aus einem Dur-Akkord einen Dominantseptakkord.

Major7 im Jazz

Fügst du zwischen «Ton 3» und «Ton 4» statt drei, vier Halbtöne ein, erhältst du den jazzigen Major7-Akkord (Schreibweisen: Cmaj7 oder CΔ oder Cj7 oder C7+). Diese in Schweizer Volksmusik wenig eingesetzte Variante des Sept-Akkords wirkt besonders schön als Tonika (Tonart des Teiles). Ich selbst nutze ihn natürlich im Jazz, doch auch gelegentlich im Fox und in langsamen Walzern.

Checkliste Aufbau der gängigen Akkorde

Interessiert dich der Aufbau der Akkorde? Dann hole dir die kostenlose Checkliste als PDF, wo ich den Aufbau der folgenden Akkorde erkläre:

  • Dur
  • Moll
  • Vermindert
  • Übermässig
  • Dominantseptakkord
  • Grosser Septakkord (Major7)
  • Vollvermindert
  • Kleiner Moll-Septakkord


Die Harmonie–Parkscheibe hilft

  • beim Heraussuchen von Akkorden fürs Begleiten
  • beim Transponieren von Akkorden
  • beim Komponieren